Wer wie was ist VUCA?
Seid ihr auch schon einmal über den Begriff „VUCA-Welt“ gestolpert? Was zunächst etwas nach Fantasy-Roman klingt, beschreibt die moderne Arbeitswelt mit ihren Herausforderungen, die sie an Unternehmen und Arbeitnehmenden stellt.
Seinen Ursprung hat der Begriff übrigens im Wortschatz der US-Army der 1990er Jahre. Nach dem Zerfall der Sowjetunion und geprägt durch den kalten Krieg, wurde die zerrüttete politische Lage als „VUCA-Welt“ bezeichnet. Heute ist VUCA vor allem im beruflichen Kontext mit Blick auf die Digitalisierung zu berücksichtigen und relevant für Führungskräfte, die den vielfältigen Anforderungen gerecht werden wollen.
Diese Faktoren stehen hinter dem Akronym VUCA:
- Volatility (Unbeständigkeit): Die Welt entwickelt sich immer schneller und unvorhersehbarer.
- Daraus folgt eine gewisse Uncertainty (Unsicherheit), was beispielsweise die Planungssicherheit von Unternehmen betrifft.
- Wenn Strategien entwickelt und verfolgt werden, so sind diese meist geprägt von Complexity (Komplexität).
- Und Ambiguity (Mehrdeutigkeit) meint, dass eingespielte oder bewährte Strukturen nicht mehr auf alle Situationen anwendbar sind und es eine Vielzahl von Problemlösungsstrategien gibt.
Das Schöne ist jedoch, dass nicht einfach nur die Probleme genannt werden, sondern VUCA auch direkt die Lösungsansätze mitliefert. Denn Vision, Understanding, Clarity und Agility sind die Bausteine, die es braucht, um auf eine „VUCA-Welt“ im klassischen Sinne zu reagieren. Aufbauend auf der Vision, die ein Projekt oder ein Unternehmen hat, sollen auch alle daran beteiligten Individuen, diese Vision und ihren eigenen Anteil daran verstehen. Dafür ist eine klare Kommunikation von größter Bedeutung, da nur so alle Beteiligten eingebunden bleiben. Und last but not least, sollte innerhalb der Arbeitsstrukturen eine große Flexibilität und Agilität gewährleistet werden.
Grundlage können dabei sogenannte agile (iterative) Arbeitsmethoden sein, die sowohl bisherige Erkenntnisgewinne als auch zukünftig entstehende Bedürfnisse an einen Prozess berücksichtigen. Iterative Methoden funktionieren im Gegensatz zu linearen Methoden in Schleifen und entwickeln sich ständig weiter. Der Vorteil davon ist, dass ein Projekt wesentlich schneller gestartet werden kann, da ein Produkt nicht sofort perfekt und mit allen Gadgets ausgestattet sein muss. Das ermöglicht wiederum schnelles Feedback und einen offenen Handlungsrahmen, um das Produkt auch spontan anzupassen und zu verbessern. Und das Potenzial eines Produkts wird dadurch nicht bereits vorher limitiert, weil ein bestimmtes Ziel bereits erreicht wurde, sondern es ist ständig bereit für eine Entwicklung.
Wer VUCA mit VUCA bekämpfen und das eigene Unternehmen mit agilen Arbeitsmethoden ausstatten möchte, kann sich konkret unter anderem an Design Thinking, Lean Startup oder SCRUM-Prozessen orientieren. Wer wissen will, wie diese Methoden funktionieren: Stay tuned!