07.03.2023Startups

„Ich habe quasi mit dem Laptop unter dem Arm gegründet“ – Die Gründungsgeschichte von Achim Stark

Achim Stark hatte schon zu Beginn seines Studiums vor, sich eigenständig etwas aufzubauen. Die Umsetzung hat dann allerdings noch sieben Jahre gedauert. Seit 2018 steht er aber endlich als Gründer von „Miksim“ Unternehmen in allen möglichen Belangen der Digitalisierung bei – seit Kurzem von seinem neuen Büro in den Co-Working Räumen der Digitalen Manufaktur in Rödental. Im Interview mit Kerstin Krinke, Projekt- und Netzwerkmanagerin bei Zukunft.Coburg.Digital, berichtete der stolze Gründer unter anderem, was „Miksim“ genau macht und welches Produkt das Team gerade gelauncht hat.

Kerstin Krinke:Was macht Miksim denn eigentlich genau?

Achim Stark: Wir sind Digitalisierungspartner für Unternehmen, die ihren elektronischen Datenverkehr mit Lieferanten, Marktplätzen, Dienstleistern oder Endkunden automatisieren möchten. Wir programmieren Speziallösungen wie Webschnittstellen, Datenbanken, Texterkennungssoftware, Bildverarbeitungssoftware, den automatischen Datenabruf von Geräten oder Browserautomatisierungen.

Krinke: Ganz schön vielfältig! Kannst du vielleicht ein Beispiel für ein Kundenprojekt nennen?

Stark: Sehr gern! Für das Unternehmen EFS, einen Aquaristik-Großhandel aus Sonnefeld, haben wir die Auftragserfassung in Verbindung mit ihrem Warenwirtschaftssystem automatisiert, die bisher manuell durch Mitarbeitende ausgeführt wurde. So können Auftragsbestätigungen und Rechnungen nun automatisch generiert werden.Wir unterstützen also in allen Themen rund um die Digitalisierung.

Krinke: Was hast du vor deiner Selbstständigkeit gemacht und was hat dich nach der ersten Berufserfahrung dazu gebracht, etwas Eigenes zu gründen?

Stark: Nach meiner Ausbildung zum Mechatroniker habe ich eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Elektrotechniker gemacht und anschließend ein Diplom-Informatik- und ein Masterstudium angehängt. Seit dem Ende meines Studiums arbeite ich für ein Messtechnikunternehmen in der Entwicklung.Mein Antrieb ist unter anderem der Aufbau von modernen Strukturen wie einer guten Arbeitsumgebung, soziale Gerechtigkeit und eine innovative Unternehmensgestaltung. Ich bin davon überzeugt, dass diese Punkte zusätzlich zur eigentlichen Tätigkeit einen großen Mehrwert bieten und wir letztlich noch glücklichere Kunden bekommen, als wir eh schon haben.

Krinke: Kannst du ein Beispiel für eure Arbeitskultur nennen?

Stark: Klar! Wir treffen uns zum Beispiel regelmäßig im Team und jeder kann Vorschläge für Verbesserungsmöglichkeiten einbringen, egal zu welchem Bereich. Die Vorschläge werden dann gemeinsam diskutiert und mögliche Änderungen beschlossen.Unsere Kunden erhalten dann ein vollumfängliches «Rundumsorglos-Paket«. Das beinhaltet ein monatliches Stundenkontingent, Softwarelizenzen, Anfahrtskosten, und so weiter.

Krinke: Was war deine größte Herausforderung als Gründer?

Stark: Die erste Gründung im Jahr 2018 war echt schwierig für mich. Ich hatte mich mit sehr vielen Leuten, anderen Gründern:innen, aber auch Freunden und Bekannten dazu ausgetauscht. Gerade zu Themen, die jede:n Gründer:in betreffen wie Steuern oder Buchhaltung. Letztendlich hat es geholfen, einfach mal zu machen und dazuzulernen.

Krinke: Wie hast du dein Team gefunden?

Stark: Johann hatte sich auf mein Stellenangebot an der Hochschule initiativ beworben. Das ist nun schon fast zwei Jahre her. Es war meine erste ausgeschriebene Stelle, da hatte ich sehr gute Hilfe von Zukunft.Coburg.Digital. Der zweite Mitarbeiter Dominik ist ein Spieler des Basketballteams, das ich trainiere. Ich hatte ihn mal wegen einer Marketing-Geschichte um Rat gefragt. Dann hat er mir erzählt, dass sein Praktikum ausläuft und ich habe ihn direkt angestellt, weil wir gerade in diesem Bereich noch Unterstützung gebrauchen konnten.

Krinke: Was waren bisher eure wichtigsten Meilensteine?

Stark: Ich habe „Miksim Software & Consulting“ 2018 ohne Fremdkapital quasi mit dem Laptop unter dem Arm, gegründet. Ein Jahr später hatte ich mein erstes kleines Büro, wunderbar gelegen direkt neben einem Frisörladen, einem Kosmetikstudio und einem Hochzeitsplaner (lacht). 2020 habe ich meinen ersten Mitarbeiter eingestellt. Zwei Jahre später sind wir in unser jetziges Büro in der Digitalen Manufaktur eingezogen und haben die „Miksim UG“ neu gegründet. Im Februar dieses Jahres haben wir unser erstes Produkt, den VPN Connector Black, veröffentlicht.

Krinke: Was ist der VPN Connector Black genau und für wen ist das Produkt gedacht?

Stark: Der VPN Connector Black ist ein Gerät, das in einem beliebigen Netzwerk installiert werden kann und per Klick einen VPN Kanal aufbaut. Die Einrichtung ist kinderleicht: Man muss nur den Geräteschlüssel eingeben und auf Knopfdruck eine Verbindung herstellen. Nach ein paar Sekunden ist der VPN-Kanal aufgebaut. Anwendungsfälle gibt es viele. Als ersten möchten wir aber Systemadministoren für die Fernwartung von Systemen ansprechen und weiteres Feedback erhalten. Es gibt auch viele Selbständige, die Zugriff auf die Daten im Unternehmen benötigen, aber keine IT-Abteilung haben, um eine entsprechende Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Übrigens kann man den VPN Connector schon über unsere Website bestellen. In Zukunft sollen aber weitere Möglichkeiten dazu kommen.

Krinke: Was sind eure weiteren Schritte?

Stark: Wir planen natürlich die Weiterentwicklung des Produkts. Es wird eine öffentliche Webschnittstelle kommen. Des Weiteren kommt ein Modul zur externen Steuerung eines Verbindungsaufbaus. Auch planen wir eine verbesserte Lösung für die Desktopanwendung mit weiteren Hilfestellungen, damit das Produkt noch einfacher wird.

Krinke: Zum Abschluss: Hast du noch einen Tipp für angehende Gründer:innen?

Stark: Seid mutig und traut euch, euer eigenes Ding zu machen. Und konzentriert euch auf einen Business-Plan, hinter dem ihr auch steht.

Danke für das Interview!

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