Der DSM23 enthüllt Finanzierungstrends und -herausforderungen in der Startup-Welt
Ihr habt es euch gewünscht, wir liefern! In den kommenden vier Wochen werden wir uns intensiv mit Finanzierung in der Startup-Welt auseinandersetzen. Den Anfang machen wir mit einigen Fakten, wichtigen Erkenntnissen und Trends zum Thema vom kürzlich veröffentlichten Deutsche Startup Monitor 2023 (DSM23).
Startup-Finanzierung in der Breite stabil
„Ohne Moos nix los“, besagt ein bekanntes Sprichwort. Und gerade in der Welt der Startups trifft das komplett zu. Denn eine Finanzierung ist für Jungunternehmen von entscheidender Bedeutung. Dazu hat der DSM23 positives zu vermelden. Laut dem Bericht haben 56,3 % der Startups externes Kapital erhalten. Zudem wollen mehr als zwei Drittel in den nächsten zwölf Monaten externes Kapital aufzunehmen. Damit hat sich die Planung von Gründer:innen hinsichtlich Finanzierungssummen trotz der aktuell schwierigen Investmentlage gegenüber dem Vorjahr kaum verschoben. Bestehende Wachstumsziele werden also weiterverfolgt.
Gründer:innen und die Wahl der Finanzierungsquellen
Bei der Finanzierung setzen viele Startups auf staatliche Fördermittel, die gerade in der Frühphase eine zentrale Säule darstellen. In den nächsten Schritten hin zum Unternehmenswachstum spielen Business Angels und Venture Capital eine entscheidende Rolle. Interessanterweise sehen wir eine Verschiebung der Präferenzen im Vergleich zum Vorjahr. Während 2022 noch 44,4 % der Startups eine VC-Finanzierung bevorzugten, ist dieser Wert in diesem Jahr auf 34,8 % gesunken.
Von Seed bis Series X: Wo steht Deutschland?
Die hohe Verbreitung von Frühphasen-Finanzierungen, sei es durch staatliche Mittel oder Business Angels, ist ermutigend. Dieses Kapital legt den Grundstein für den Aufbau von Unternehmen, insbesondere wenn Zeit bis zum Markteintritt benötigt wird. Doch wie steht Deutschland im internationalen Vergleich? Wir bewegen uns auf einem ähnlichen Niveau wie Frankreich, aber deutlich hinter Ländern wie den USA oder den Niederlanden. Dennoch hat sich die Lücke in den letzten Jahren verringert.
Deutscher Rückstand bei Growth-Investments
Die größere Herausforderung liegt im Bereich der Wachstumsfinanzierung. Hier gibt es eine erhebliche Lücke im Vergleich zu anderen Ländern. In den USA wurden pro Kopf von Anfang 2020 bis Ende Juni 2023 etwa sechsmal mehr in Finanzierungsrunden mit mindestens 100 Millionen Euro investiert als in Deutschland. Zudem stammt fast die Hälfte dieser Finanzierungsrunden in Deutschland von US-Investoren. Um den deutschen Startup-Markt zu stärken, ist eine umfassende Einbindung großer institutioneller Investoren von entscheidender Bedeutung.
Exits als Motor für die Startup-Welt
Exits sind ein wesentlicher Teil des Startup-Ökosystems und ermöglichen es Investor:innen, Gründer:innen und Mitarbeitenden am Erfolg des Unternehmens teilzuhaben. Die große Mehrheit der deutschen Startups (65,5 %) plant einen Exit, aber nur wenige erreichen dieses Ziel. Es ist daher entscheidend, die Bedingungen in Deutschland so zu gestalten, dass Börsengänge attraktiver werden und etablierte Unternehmen sich für Startup-Übernahmen öffnen.
Das war es erstmal mit dem Einblick in die Welt der Startup-Finanzierung aus dem DSM23. Nach diesem theoretischen Einstieg wollen wir in den kommenden Wochen noch tiefer in die Finanzierungsthemen eintauchen und euch durch praktische Beispiele viele hoffentlich aufschlussreiche Erkenntnisse präsentieren. Also bleibt dran!