‚Coole‘ Sache: Das Eis-Energiespeicher-System in LAGARDE1
In einer zunehmend energiebewussten Welt sind innovative Lösungen zur nachhaltigen Energieversorgung von großer Bedeutung. Eine faszinierende Entwicklung in diesem Bereich ist das Eis-Energiespeichersystem, das auch im LAGARDE1 verbaut wurde. Wir erklären heute, wie das System funktioniert.
Schon mal von einem Eis-Energiespeicher-System gehört? Das ist eine nachhaltige und effiziente Lösung für die Wärme- und Kälteversorgung in Gebäuden. Im LAGARDE1, dem Digitalen Gründerzentrum in Bamberg, werden auf diese Weise Energiequellen nachhaltig und effizient genutzt. Damit trägt das Gründerzentrum auch zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO₂-Emissionen bei und leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Wir haben uns das System mal ganz genau angeschaut. Noch ein kleiner Hinweis, bevor es losgeht: Da die technischen Aspekte komplex erscheinen können, haben wir ein leicht verständliches Erklär-Video auf YouTube erstellt, das dir dabei hilft, die grundlegenden Prinzipien zu verstehen. Für alle Details bis zum letzten Eiskristall lies jetzt weiter.
Wie funktioniert das Eis-Energiespeicher-System?
Das System basiert auf einem einfachen Prinzip: Die gewonnene Energie aus Sonne, Luft und Erdreich wird auf niedrigem Temperaturniveau in einen unterirdischen Betonbehälter, den Eisspeicher, eingespeist. Das umweltfreundliche Speichermedium Wasser macht das System vielseitig einsetzbar und ökologisch unbedenklich. Eine Wärmepumpe nutzt diese gespeicherte Energie, um das Gebäude zu beheizen. Die Wärmepumpe erhält die benötigte Energie entweder direkt aus dem Eisspeicher oder aus speziellen Solar-Luftabsorbern.
Gamechanger Kristallisationsenergie
Eine besondere Eigenschaft des Eis-Energiespeicher-Systems ist die Nutzung der Kristallisationsenergie. Das hat nichts mit besonders schönen Edelsteinen zu tun. Kristallisationsenergie wird beim Übergang von 0 °C kaltem Wasser zu 0 °C kaltem Eis freigesetzt. Diese Energie entspricht der Menge, die benötigt wird, um Wasser von 0 °C auf 80 °C zu erwärmen oder umgekehrt. Durch den gezielten Wechsel zwischen Wärmeentzug und Regeneration kann dieser Prozess innerhalb einer Heizperiode mehrmals wiederholt werden, wodurch die Kristallisationsenergie nahezu unbegrenzt zur Verfügung steht. Am Ende der Heizperiode steht das Eis als thermisches "Abfallprodukt" kostenfrei für die Gebäudekühlung zur Verfügung. Im Vergleich zu herkömmlichen Kühlkonzepten können die Kosten für die Kühlenergiebereitstellung um bis zu 99 Prozent reduziert werden.
Kühlen mit dem Eisspeicher
Das System kann also auch im Sommer für die natürliche Gebäudekühlung eingesetzt werden. Falls das natürlich gebildete Eis nicht ausreicht oder eine ganzjährige Kühlung erforderlich ist, können die Solar-Luftabsorber zudem die niedrigere nächtliche Außentemperatur, selbst im Sommer, nutzen, um entweder das Wasser im Speicher oder das Gebäude selbst abzukühlen. Dadurch kann der Zeitraum der natürlichen Kühlung deutlich verlängert werden.
Fazit
Das Eis-Energiespeicher-System bietet somit eine effiziente und umweltfreundliche Lösung sowohl für die Beheizung als auch für die Kühlung von Gebäuden. Es nutzt die natürliche Energie der Umgebung und bietet eine kosteneffiziente Alternative zu herkömmlichen Methoden der Gebäudeklimatisierung. Das ist in unserem Artikel wahrscheinlich klar geworden. Wenn Dir der Rest allerdings zu technisch war, schau gerne bei YouTube auf dem LAGARDE1-Kanal vorbei. Das Erklär-Video dort beschäftigt sich mehr mit den Grundlagen und wird dir helfen, die faszinierenden Möglichkeiten des Eis-Energie-Speichersystems besser zu verstehen.