Praxisnahe Digitalisierung bei FADZ Lichtenfels
Industrie 4.0, additive Fertigung, künstliche Intelligenz: Mit diesen und weiteren Schlagworten sehen sich unsere Gesellschaft und Wirtschaft konfrontiert, wenn es um die Digitalisierung geht.
In großen Industriebetrieben mit eigener Forschung gibt es zumeist schon Abteilungen, die sich dem digitalen Zeitalter und seinen Herausforderungen annehmen. Aber was ist mit den heimischen Handwerksbetrieben, den Mittelständlern und Kleinbetrieben in Oberfranken? Wo kann man in der Region Einblicke in die Technologien der Zukunft bekommen?
Der Förderverein Forschungs- & Anwendungszentrum für digitale Zukunftstechnologien Lichtenfels e.V. (kurz FADZ) möchte im Raum Lichtenfels genau hier ansetzen und eine Bildungsstätte für digitale Technologien einrichten.
Neues Leben in der Kirschbaummühle
Eine Heimat findet das FADZ in der Kirschbaummühle, einer historischen Getreidemühle, die 1954 ihren Betrieb eingestellt hat und seitdem auf eine neue Nutzung wartet. Die zentrale Lage in Lichtenfels und die Größe von rund 2.300 qm machen die Kirschbaummühle zum idealen Standort. Als Inspiration für die Neugestaltung des Gebäudes wurden im Rahmen des Entwurfsseminars „Bauen im Bestand“ mit den Student*innen der Hochschule Coburg Designvorschläge ausgearbeitet. Die Sanierung soll dabei ressourcenschonend und klimaneutral ablaufen.
Enge Vernetzung von Hochschule, Unternehmen & Öffentlichkeit
Das 2019 gegründete FADZ möchte die Anlaufstelle für ortsansässige Betriebe, Unternehmen und Institutionen sein und als kompetenter Partner bei den Herausforderungen der Digitalisierung unterstützen. Der Schwerpunkt soll zunächst auf additiven Fertigungsverfahren und deren Prozesskette gesetzt sein. Dieser Fokus kommt nicht von ungefähr: Mit Frank Herzog, dem Gründer von Concept Laser in Lichtenfels, hat das FADZ einen 1. Vorsitzenden, dessen Unternehmen zu den weltweit führenden Anbietern für den 3D-Druck von Metallteilen gehört.
Ab 2023/2024 soll sogar der Masterstudiengang für additive Fertigung und Leichtbau der Hochschule Coburg in der Kirschbaummühle untergebracht sein. Rund 120 Studierende sollen dort an Projekten mit regionalen Partnern arbeiten.
FADZ LAB & Repair Café
Doch nicht nur Student*innen sollen eine Heimat im FADZ finden. Als Angebot für die breite Öffentlichkeit, Schulen und Lehreinrichtungen ist das ,FADZ Lab´ geplant. Diese Kreativwerkstatt soll eine interaktive Lehr- und Begegnungsstätte bieten, in der experimentiert, getüftelt und ausprobiert werden kann. So sollen technische Zusammenhänge und neue Technologien gemeinsam erkundet und kennengelernt werden.
Mit dem Repair Café als Selbsthilfewerkstatt soll ein weiteres attraktives Angebot für die Öffentlichkeit entstehen. Technisch versierte Personen können Leuten ehrenamtlich unter die Arme greifen, die sich nicht so gut mit Technik auskennen. Reparieren statt Wegwerfen: Ein Austauschort für Tüftler*innen und Technikbegeisterte.
Lebenslanges Lernen & Wissenstransfer
Auch wer sich gezielt weiterbilden möchte ist in der Kirschbaummühle richtig. Es sind spezifische Weiterbildungen und Qualifizierungen, Kurse für Berufs- und Fachschulen sowie Betreuung von Praktika und Abschlussarbeiten geplant.
Für regionale Unternehmen werden, neben angewandter Forschung, auch Anwendungsberatung und Wissenstransfer angeboten. Die Unterstützung durch das FADZ soll von Prototypenbau und Simulation bis hin zu Beratung bei Technologieanwendungsfragen reichen.
Weitere Themen, die das FADZ mit anpacken will, sind Büros für Startups, Forschungslabore, Vortragsräume und ein MakerSpace.
Ihr würdet gerne mehr über das FADZ in Lichtenfels erfahren? Dann schaut doch mal hier rein!