18.01.2021Wissenschaft

Alt und Neu verbinden: Digitale Denkmaltechnologien M.Sc.

Wie überwacht man Gebäude mit intelligenter Technologie? Wie sieht Digitalisierung in den Bereichen Museumskunde, Baudenkmalkunde und Kulturgutschutz aus? Wie vereint man High-Tech und Denkmalpflege? Diesen Fragen geht man im Masterstudiengang Digitale Denkmaltechnologien nach. Das Profil ist spezialisiert auf die digitalen Technologien in der Denkmalpflege und damit sehr technisch veranlagt. Darüber hinaus wird auch ein Bewusstsein für die Bedeutung der Kulturgüter als Wissensspeicher, historische Quelle und Bestandteil regionaler Identitäten geschaffen.

Der interdisziplinäre Studiengang setzt sich aus drei Fachrichtungen zusammen: Denkmalwissenschaften, Angewandte Informatik (beide haben ihren Standort in Bamberg) und Ingenieurwesen und Naturwissenschaften in Coburg. Erstmal zu den Startbedingungen: Der Studiengang ist zulassungsbeschränkt. Gefordert wird Bachelorabschluss mit der Note 2,5 oder besser.  Außerdem sollte man Vorkenntnisse in Form eines gleichwertigen Bachelorstudiums vorweisen können. Gemeint sind damit Bachelorstudiengänge, die verwandt mit dem Fachbereich Denkmalpflege und Kulturgutsicherung sind. Darunter fallen zum Beispiel Architektur, Bauingenieurwesen, Restaurierungswesen, aber auch Informatik, Digitale Kunstgeschichte, Archäologie, Geografie oder Kommunikationsdesign (die vollständige Liste befindet sich auf der Homepage).  Man merkt an der langen Aufzählung: Das „thematische Einzugsgebiet“ – wie Verena Schnier von der Fachstudienberatung Digitale Denkmaltechnologien es nennt, ist sehr breit gefächert. Damit einher gehen auch unterschiedliche Wissensstände zum Start des Studiums. Vor allem diejenigen, die während ihres Bachelorstudiums wenig mit mathematischen oder informatischen Inhalten Berührung kamen, könnten deshalb Bedenken hinsichtlich ihrer Eignung haben.

Wissenslücken werden durch Grundlagenmodule abgefangen

Allerdings bietet der Aufbau des Studiums dabei Abhilfe, denn Wissenslücken könnten gleich zu Beginn aufgeholt werden, beruhigt Schnier: „Die acht Grundlagenmodule sind dazu da, die Studierenden, die ja aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen kommen, auf einen Wissensstand zu bringen.“ Falls trotzdem noch jemand unsicher ist, ob sein Bachelorstudium die Voraussetzungen für die Zulassung erfüllt, dem gibt Schnier Entwarnung: „Auch Studierende aus anderen Fachbereichen können sich bewerben, wir entscheiden dann anhand des Vorstudiums und dem Motivationsschreiben, ob der Studiengang als verwandt gelten kann.“ Nicht nur das „thematische Einzugsgebiet“ für Digitale Denkmaltechnologien ist groß, auch der geografische Einzug ist breit gefächert: „Die Studierenden kommen aus ganz Deutschland und wir haben sogar internationale Studierende – Sprachnachweis B2 Niveau vorausgesetzt.“

Der Aufbau des Studiengangs ist unterteilt in vier Modulgruppen

Die ersten 45 ECTS sammelt man in der Modulgruppe Grundlagen. Die Veranstaltungen dazu ergeben sich aus acht verschiedenen Fächern, darunter sind zum Beispiel: Digitale Denkmaltechnologien, Informatik in der Denkmalpflege, Digitale Objekterfassung, Messtechnik und Virtuelle Modellierung. Diese acht Module sind Pflichtmodule. Die Vertiefung folgt in der zweiten Modulgruppe im Umfang von 15 ECTS. Hier kann man aus einem Wahlpflichtangebot drei Module auswählen, in denen man dann je ein Modul mit einer fachlichen Vertiefung belegt. Darauf aufbauend gibt es die Modulgruppe Profilierung, in der man passend zu den bereits im Vertiefungsmodul belegten Veranstaltungen, weiter sein Wissen schärft. Dabei wird das Lernen praktischer: Digitale Technologien werden an Beispielen aus der Forschung angewandt. Der Umfang umspannt 30 ECTS. Genauso viele ECTS gibt es für die abschließende Masterarbeit – bei erfolgreicher Abgabe darf man sich dann mit einem M. Sc. in Digitaler Denkmaltechnologien schmücken.

Werke bestaunen auf den Social-Media-Kanälen der Digitalen Denkmaltechnologien Bamberg

Der Studiengang hat eine Regelstudienzeit von vier Semestern, in denen 120 ECTS absolviert werden müssen. Start ist immer zum Wintersemester, ein Studium ist Voll- und Teilzeit möglich. Weitere Informationen zum M. Sc. Digitale Denkmaltechnologien und dem Aufbau des Studiums gibt es unter https://www.uni-bamberg.de/ma-digitale-denkmaltechnologien  .

Was sich neben den harten Fakten zum Studiengang mindestens genauso lohnt anzusehen, sind die Social-Media-Kanäle der Digitalen Denkmaltechnologien Bamberg: Twitter, Instagram, Facebook, Youtube und Sketchfab werden mit spannenden Inhalten gefüllt – und machen vielleicht dem ein oder anderen Lust auf den Studiengang oder geben mindestens eine klarere Vorstellung davon, was man dort eigentlich so lernen kann.

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